Über uns

Die Geschichte des Stiftes Melk

Im Jahre 996 wird erstmals in einer Urkunde der Name „Ostarrîchi“ = Österreich erwähnt. In den mehr als 1000 Jahren, die seither vergangen sind und in denen sich das kleine Ostarrîchi zunächst zu einem riesigen Imperium und schließlich zu unserem heutigen Österreich entwickelt hat, war Melk stets ein bedeutendes kulturelles und geistliches Zentrum dieses Landes. Leopold I., 976 mit dem Gebiet des heutigen Südwesten Niederösterreichs als Markgraf belehnt, machte die Burg in Melk zu seiner Residenz und seine Nachfolger statteten sie mit wertvollen Schätzen und Reliquien aus. 1089 übergab Markgraf Leopold II. die Burg Benediktinermönchen aus Lambach. Seither leben und wirken hier bis heute in ununterbrochener Folge Mönche nach der Regel des hl. Benedikt.

Schon seit dem 12. Jahrhundert ist eine Schule mit dem Kloster verbunden und in der Bibliothek wurden wertvolle Handschriften gesammelt und angefertigt. Zur Zeit der so genannten „Melker Reform“ im 15. Jahrhundert war das Stift Ausgangspunkt einer der bedeutendsten mittelalterlichen Klosterreformen und unterhielt enge Verbindungen zu den Humanisten an der Wiener Universität.

Von Cha già José from Vienna, Austria – DSC_8841, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34365540

Sichtbarer Ausdruck für die Bedeutung des Stiftes in der Barockzeit und die hervorragende Stellung seines damaligen Abtes Berthold Dietmayr ist der großartige Barockbau Jakob Prandtauers, errichtet 1702-1736, an dem einige der namhaftesten Künstler dieser Zeit (J. M. Rottmayr, P. Troger, L. Mattielli, A. Beduzzi, J. W. Bergl, P. Widerin etc.) mitgewirkt haben. Aber auch auf anderen Gebieten so z.B. der Geschichtswissenschaft oder der Musik entwickelte sich in dieser Epoche eine reiche Tätigkeit im Kloster (z.B. P. Anselm Schramb, P. Bernhard Pez bzw. P. Marian Paradeiser, P. Maximilian Stadler).

Auch wenn Stift Melk unter Kaiser Joseph II. (1780-1790) vom Schicksal der Aufhebung verschont blieb, griffen doch zahlreiche staatliche Verordnungen in das Leben des Klosters ein: z.B. wurden kaiserliche Kommendataräbte eingesetzt, die theologische Hauslehranstalt auf kaiserlichen Befehl geschlossen und das Stiftsgymnasium nach St. Pölten verlegt. Durch die josephinische Pfarrordnung wuchs auch die Zahl der durch das Stift betreuten Pfarren auf 27 an und belastete die Personalsituation des Klosters.

Die Napoleonischen Kriege und die Aufhebung der Grundentlastung 1848 brachte große wirtschaftliche Umstellungen und Schwierigkeiten für das Kloster mit sich.

Von User:MatthiasKabel – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12039388

Im 19. Jahrhundert wurde die erste gründliche Restaurierung des Stiftsbaus und eine Erweiterung der Räumlichkeiten für Gymnasium und Konvikt durchgeführt.

Um 1900 erhielt das Kloster eine moderne Kanalisation, elektrisches Licht und eine neue Wasserleitung.

Die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges brachte wiederum große Probleme für das Kloster mit sich. Zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Inflationszeit kam nach dem Anschluss 1938 auch noch die ständige Bedrohung der Aufhebung durch die Nationalsozialisten, Patres waren von Verhaftung bedroht. Das Gymnasium wurde den Benediktinern weggenommen und ein Großteil des Stiftsgebäudes für eine staatliche Oberschule beschlagnahmt. Da das Kloster aber Gott sei Dank nicht aufgehoben wurde, konnte es das Kriegsende und die Besatzungszeit relativ gut überstehen.

Ein paar autobiographische Worte von Pater Felix

„Geboren wurde ich 1973 in Freiburg im Breisgau. Ich besuchte das Kolleg St. Sebastian der Herz-Jesu-Patres in Stegen und war im Freiburger Domchor. Bald wechselte ich zu den Münster-Ministranten; ich wollte einfach näher am Altar sein, am ‚Ort des Geschehens’.

Dem Abitur folgte das Studium der Theologie in Freiburg, allerdings nur für kurze Zeit. Ich holte dann den Zivildienst nach, indem ich in der Nachbarschaftshilfe der Caritas arbeitete. Ich lernte so das schöne, reiche Freiburg von der anderen Seite kennen. Reich beschenkt hat mich die unmittelbare Dankbarkeit der armen, alten und kranken Menschen, denen ich helfen durfte.

Im Jahr 1996 zog es mich nach München. In der Josef Angerer Schule ließ ich mich zum Heilpraktiker ausbilden. Doch in meiner Münchner Zeit lernte ich auch die Benediktiner der Abtei St. Bonifaz in München und Andechs kennen. So kam es, dass ich nach meiner Ausbildung zum Heilpraktiker und nach meiner Assistenz bei einer Franziskanerin, die eine große Praxis für Naturheilkunde in München hatte, im Jahr 2000 das Postulat bei den Benediktinern von München begann.

An der Ludwig-Maximilians-Universität studierte ich bis zum Vordiplom. Im Jahr 2005 zog ich ins Stift Melk; das Studium beendete ich in Salzburg.

Von 2008 bis 2009 arbeitete ich als Pastoralassistent in der großen Pfarre St. Stephan in Amstetten. Anschließend wurde ich von meinem Firmspender, Weihbischof Prof. Dr. Paul Wehrle aus Freiburg, in Melk zum Priester geweiht.

Von 2009 bis 2010 arbeitete ich als Stellvertreter des Pfarrers in der Melker Pfarre Ravelsbach. 2010 durfte ich für einige Wochen auf den Jakobsweg gehen!

Anlässlich der Priesterweihe von Abbé Félix Ouedraogo besuchte ich im Jahr 2011 zum ersten Mal Burkina Faso. Die Not in diesem armen Land hat mich dazu bewogen, ein Sozialprojekt in die Wege zu leiten, dem diese Homepage dienen soll. Einmal im Jahr reise ich nach Burkina Faso, um mich von dem guten Verlauf unseres Engagements zu überzeugen und ggf. etwas zu ändern.

Inzwischen arbeite ich im Shop und an der Pforte des Stiftes mit. Weiters bin ich verantwortlich für die Sakristei und für die gesangliche Gestaltung der Werktagsmessen und des Chorgebets.